Schaltschrankbau in der Industrie 4.0

Schaltschrank

Der Schaltschrankbau und die Fertigung von Steuerpulten sind fundamentale Bestandteile der Elektrotechnik und Automatisierungstechnik. Mit der steigenden Komplexität moderner Produktionsprozesse und den Anforderungen der Industrie 4.0 ergeben sich zahlreiche Herausforderungen – aber auch Chancen. Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung revolutionieren den traditionellen Schaltschrankbau.

In diesem Artikel werden die neuesten Technologien wie IoT, der Digitale Zwilling, EPLAN und Perforex-Fräszentren vorgestellt. Zudem zeigen wir, wie diese Innovationen den gesamten Prozess – von der Planung bis zur Wartung – beeinflussen.

Schaltschrankbau und Steuerpulte

Schaltschränke und Steuerpulte

Schaltschränke
Ein Schaltschrank dient der Unterbringung und dem Schutz elektrischer Schalt-, Steuer- und Automatisierungskomponenten. Er enthält Elemente wie Sicherungen, Relais, Steuerungen (PLCs) und Netzgeräte, die industrielle Maschinen und Anlagen steuern. Traditionell stehen dabei saubere Verdrahtung und technische Normen im Fokus. Doch mit der Einführung von Industrie 4.0 gewinnen Aspekte wie Fernüberwachung, Echtzeit-Datenanalyse und adaptive Steuerungssysteme immer mehr an Bedeutung.

Steuerpulte
Steuerpulte sind die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Sie bestehen aus Bedienelementen wie Tasten, Schaltern, Displays und Wahlschaltern. Neben ergonomischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen müssen moderne Steuerpulte auch digitale Schnittstellen für IoT-basierte Anwendungen bieten.

Moderne Technologien im Schaltschrankbau

Digitaler Zwilling im Schaltschrankbau

Der Digitale Zwilling ist eine digitale Repräsentation eines physischen Systems. Im Schaltschrankbau wird er genutzt, um Planung und Betrieb zu optimieren. Ingenieure können mit virtuellen Modellen Designfehler erkennen, Schaltpläne testen und die Inbetriebnahme beschleunigen. Das bringt einige Vorteile:
Proaktive Wartung: IoT-Sensoren ermöglichen Echtzeit-Überwachung und vorausschauende Wartung.
Optimiertes Design: Schwachstellen können vorab erkannt und behoben werden.
Schnellere Inbetriebnahme: Simulationen reduzieren Fehler und beschleunigen den Prozess.

Virtual Prototyping

Beim Virtual Prototyping wird ein Schaltschrank oder eine Anlage in einer digitalen Umgebung entworfen und simuliert, bevor ein physischer Prototyp erstellt wird. Ziel ist es, Designfehler frühzeitig zu erkennen und die Entwicklungszeit zu verkürzen. Es handelt sich dabei um ein rein entwicklungsorientiertes Werkzeug, das vor allem die Planungs- und Konstruktionsphase optimiert. Virtual Prototyping konzentriert sich also auf die Planungs- und Entwicklungsphase, während der Digitale Zwilling eine dauerhafte Verbindung zwischen digitaler und physischer Welt schafft und für den Betrieb und die Wartung genutzt wird.

IoT und Industrie 4.0 im Schaltschrankbau

IoT und Industrie 4.0 transformieren den Schaltschrankbau hin zu hochgradig vernetzten Systemen. Smart Devices kommunizieren in Echtzeit und ermöglichen adaptive Steuerungen.
Echtzeit-Datenübertragung: Sensoren überwachen Temperatur, Stromstärke und Feuchtigkeit.
Fehlererkennung: Probleme werden frühzeitig erkannt und Ausfallzeiten minimiert.
Automatisierte Anpassungen: Steuerungen reagieren autonom auf aktuelle Daten und optimieren Prozesse.

Schaltschrank Hintergrundbild
Schaltschrank planen mit EPLAN

EPLAN als Planungssoftware

Die Planungssoftware EPLAN ermöglicht die Digitalisierung und Automatisierung der Planungs- und Fertigungsprozesse im Schaltschrankbau. Mit Funktionen wie der automatisierten Schaltplanerstellung, der Integration von IoT-Daten und der direkten Anbindung an Fräszentren wie Perforex ermöglicht EPLAN eine präzise und effiziente Umsetzung komplexer Anforderungen. Der Digitale Zwilling, der in EPLAN erstellt werden kann, optimiert zudem die Wartung und den Betrieb, indem er Echtzeit-Daten aus IoT-Sensoren integriert und so eine vorausschauende Wartung unterstützt.

Arbeiter am Perforex Milling Terminal

Präzision und Effizienz mit dem Perforex Milling Terminal

Das Perforex Milling Terminal ist ein hochmodernes Bearbeitungszentrum, das speziell für die präzise Fertigung von Schaltschrankkomponenten entwickelt wurde. Es bietet die Möglichkeit, Frontplatten, Gehäuse und Schaltschränke schnell und exakt zu bearbeiten. Zu den Vorteilen zählen die hohe Präzision bei der Bearbeitung, die Flexibilität, um Designänderungen effizient umzusetzen, sowie die Zeitersparnis durch automatisierte Prozesse. Das Terminal lässt sich nahtlos mit Planungssoftware wie EPLAN verbinden, sodass Fertigungsdaten wie Bohrbilder, Fräswege und Materiallisten direkt übertragen werden können. Diese Integration minimiert manuelle Fehler und beschleunigt den Übergang von der Planung zur Produktion.

Individueller modular aufgebauter Schaltschrank

Flexibilität im modernen Schaltschrankbau

Der Schaltschrankbau hat sich hin zu einer hochgradig flexiblen Fertigung entwickelt, die auf die individuellen Anforderungen verschiedener Branchen eingeht. Modular aufgebaute Schaltschränke ermöglichen schnelle Anpassungen und Erweiterungen, ohne dass das gesamte System umgebaut werden muss. Dies ist besonders in dynamischen Produktionsumgebungen von Vorteil, in denen Maschinen und Anlagen häufig umgerüstet oder erweitert werden. Zudem erlaubt der Einsatz standardisierter Baukastensysteme eine effizientere Lagerhaltung und erleichtert die Wartung, da Ersatzteile schneller verfügbar sind. Flexibilität wird so zu einem Schlüsselfaktor für zukunftssichere Schaltschranklösungen.

Kabelkonfektion

Optimierung von Verdrahtung und Kabelkonfektion

Im modernen Schaltschrankbau ist die effiziente Verdrahtung und Kabelkonfektion von entscheidender Bedeutung für die Zuverlässigkeit und Funktionalität der elektrischen Anlagen. Durch den Einsatz von spezialisierten Planungssoftware-Tools und CAD-Systemen wird die Verdrahtung präzise auf die spezifischen Anforderungen des Schaltschranks abgestimmt, was eine exakte Dokumentation und Minimierung von Fehlerquellen ermöglicht. Die Kabelkonfektion selbst erfolgt zunehmend in automatisierten Prozessen, bei denen vorgefertigte Kabelstränge, je nach Bedarf, exakt auf die Länge und den Querschnitt zugeschnitten und mit passenden Steckverbindern ausgestattet werden. Diese vorab konfektionierten Kabelstränge reduzieren den Montageaufwand und sorgen für eine hohe Verarbeitungsqualität und eine verbesserte Betriebssicherheit.

Fazit - Chancen und Herausforderungen im modernen Schaltschrankbau

Der Schaltschrankbau hat sich durch die Integration fortschrittlicher Technologien wie IoT, Industrie 4.0 und automatisierter Fertigungsprozesse erheblich weiterentwickelt. Diese Innovationen bieten nicht nur die Chance, den gesamten Entwicklungs- und Produktionsprozess effizienter und präziser zu gestalten, sondern auch die Flexibilität und Wartungsfreundlichkeit der Anlagen erheblich zu steigern. Die Digitalisierung ermöglicht eine vorausschauende Wartung, eine optimierte Inbetriebnahme und eine nachhaltigere Produktion, was zu einer gesteigerten Effizienz und einer längeren Lebensdauer der Anlagen führt.
Dennoch bringt der digitale Wandel auch Herausforderungen mit sich. Die Integration unterschiedlicher Systeme und die Sicherstellung der Kompatibilität von Hardware, Software und Datenstandards erfordert umfangreiche Fachkenntnisse und eine sorgfältige Planung. Zudem müssen Unternehmen in die Schulung ihrer Mitarbeiter investieren, um mit den neuen Technologien und deren Potenzialen Schritt halten zu können.
Trotz dieser Herausforderungen bieten die modernen Entwicklungen im Schaltschrankbau enorme Potenziale, um Prozesse weiter zu optimieren und die Industrie in eine zunehmend vernetzte und intelligente Zukunft zu führen. Wer diese Chancen erkennt und die richtigen Schritte unternimmt, kann sich als Vorreiter in einem dynamischen und zukunftsträchtigen Markt positionieren.

zum Schaltschrankbau

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„Der Schaltschrankbau unterliegt einem rasanten Wandel – deshalb investieren wir gezielt in moderne Technologien und die kontinuierliche Weiterbildung unserer Mitarbeiter, um unseren Kunden stets State-of-the-Art-Lösungen zu bieten.”

Philip Wimmer, Geschäftsführer bei WIMTECH projektengineering

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